Hitzewallungen

Immer wenn ich an Hitzewallungen denke, kommen mir die unzähligen Szenen aus Filmen in den Sinn, in denen ältere Damen durch einen Raum sprinten, um die Fenster oder auch den Kühlschrank zu öffnen, während sie sich dramatisch entkleidet und sich verzweifelt Luft zufächern. Bevor ich in die Wechseljahre kam, dachte ich wirklich, dass diese Zeit nur das Ausbleiben der Periode und Hitzewallung bedeutet. Das stimmt ja nun überhaupt nicht, denn die Wechseljahre sind so viel mehr als nur Hitzewallungen, mehr als 30 Symptome, die von Angstzuständen über Gelenkschmerzen  und Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu Gewichtszunahme reichen.

Aber was davon stimmt: Hitzewallungen treten sehr häufig auf. Sie zeichnen sich – wie der Name verrät – durch ein intensives Hitzegefühl aus. Es beginnt oft im Gesicht und breitet sich von dort über Kopfhaut, Nacken, Brust und Oberarme in Wellen aus. Zusätzlich kann es zu Hautrötungen, einem schnelleren Puls, höherem Blutdruck und hin und wieder auch zu Schwindel kommen. Man kann die Hitze, die durch den Körper aufsteigt, buchstäblich fühlen und hat diesen bedingten Drang, alles zu tun, um sich Abkühlung zu beschaffen. Also sind die Film-Szenen mit dem Kühlschrank gar nicht so weit hergeholt.

Was verursacht Hitzewallungen?

Auch hier, wie bei nächtlichen Schwitzen – ist der Hypothalamus Schuld. Er ist der Teil des Gehirns, der unter anderem wie ein Thermostat wirkt und die Körpertemperatur reguliert. Der Östrogenabfall täuscht eurem Gehirn vor, dass euer Körper überhitzt ist. Der Körper tut also das, was er immer tut, wenn es euch zu heiß ist: Eure Blutgefäße erweitern sich, um Wärme abzugeben, eure Schweißdrüsen geraten in Überdrehzahl, Rötungen setzten ein und ihr schwitzen stark. Die Dauer und die Häufigkeit, in der Hitzewallungen auftreten, unterscheiden sich sehr. Sie dauern zwischen einigen Sekunden oder wenigen Minuten, können sich aber bis zu 30 mal an einem Tag wiederholen und das auch noch unregelmäßig.

Was kann man dagegen machen? Tipps gegen Hitzewallungen

Einfach mitmachen

Es wird einige Tage geben, an denen man nichts anderes tun kann, als dazusitzen und der Natur ihren Lauf zu lassen. An diesen Tagen, an denen Hitzewallungen am schlimmsten sind, kann man versuchen, nicht zu viel darüber nachzudenken oder sich aufzuregen. Irgendwann wird es vorbeigehen und ihr könnt eure Leben weiterleben und eurem gewohnten Tagesablauf nachgehen. Viele Frauen haben tatsächlich festgestellt, dass der Stress durch das Wissen, dass sie eine Hitzewallung haben könnten, und nicht die eigentliche Hitzewallung selbst ihnen die größte Sorge bereitet. Es hilft auch, Sinn für Humor zu entwickeln, also versucht, den Kopf oben zu halten und ein Lächeln im Gesicht zu behalten.

Achtet auf eure Ernährung

Es mag offensichtlich sein, dass alles, was wir unserem Körper zuführen, diesen in der einen oder anderen Weise beeinflusst. Klar ist, dass scharfe Speisen, gewürzt mit Chili oder Peperoni, Hitzewallungen verschlimmern können. Aber auch viel Zucker bewirkt eine Verstärkung. Konzentriert euch auf Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an Antioxidantien, wie Obst und Gemüse, da diese helfen, Entzündungsprozesse im Körper zu kontrollieren, zudem sind diese auch gut für Haut und Haare.

Verzicht auf Koffein, Rauchen und Alkohol

Streicht Koffein, Zigaretten und Alkohol aus eurem Alltag oder versucht, den Genuss stark zu reduzieren. Denn alle Drei verschlimmern eure Symptome nur und machen es euch viel schwerer, den Tag gut gelaunt zu überstehen.

Naturfasern

Tragt am besten Kleidung aus Naturfasern, wie Baumwolle, Wolle oder Seide.  Denn diese Materialien helfen der Haut zu atmen; sie nehmen Feuchtigkeit besser auf und neigen nicht so sehr zur unangenehmen Geruchsbildung wie Synthetik-Fasern. Die Synthetik-Fasern sind wirklich der Feind für die Frau in den Wechseljahren. Ihr müsst ja nicht Jute-Säcke tragen, denn viele tolle Designer verarbeiten am liebsten Naturfasern. Und ihr tut damit der Natur noch etwas Gutes…

Der Zwiebel-Look

Trage mehrere Schichten von dünnen Kleidungsstücken übereinander. Je mehr lockere Schichten ihr tragt, desto einfacher ist es für euch eure Körpertemperatur zu regulieren. So könnt ihr ein wenig die Kontrolle über euren inneren Thermostat zurückerobern und die Kleidung der Körpertemperaturen optimal anpassen. Macht es euch leicht und seid flexibel.

Schicht auf Schicht auch in der Nacht

Deckt euch mit zwei bis drei dünnen Decken zu beim Einschlafen zu, so könnt ihr in der Nacht variieren und die Anzahl der Decken eurer Körperwärme anpassen. Mal mehr mal weniger.

Trinkt genügend Wasser

Die meisten von uns trinken nicht genug Wasser – ich gehöre ganz sicher dazu! Aber zwei Drittel unseres Körpers bestehen nun mal aus Wasser und es ist wichtig dem Körper genügend davon zuzuführen. Für uns Frauen beträgt die empfohlene Zufuhr 1,6 Liter pro Tag; aber je mehr Wasser Ihr trinkt, desto besser seid Ihr gegen Hitzewallungen gewappnet. Gesund ist es auf jeden Fall und der Teint dankt es euch auch!

Kühlende Sprays verwenden

Wenn ihr merkt, dass wieder eine Hitzewallung im Anmarsch ist, ist es gut, ein Kühlspray griffbereit zu haben. Den Toner dann auf Gesicht und Körper sprühen, das erfrischt auf jeden Fall etwas und spendet Feuchtigkeit. Wenn die Möglichleit besteht, bewahrt das Spray im Kühlschrank auf, damit habt ihr eine stärkeren Kühlungseffekt.

Wenn eure Symptome anfangen euer Leben zu beherrschen, geht zu eurer Frauenärztin oder Hausärztin und bittet um Hilfe. Denn es gibt Hilfe!

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