Depression

Die Wechseljahre sind voller Veränderungen, die Kinder verlassen das Nest, vielleicht gibt es berufliche Veränderungen oder den Wunsch danach und in der Beziehung kriselt es. Das alleine kann schon zu Schwermut, depressiver Verstimmung, Reizbarkeit und diffusen Ängsten führen. Zusätzlich spielen die Hormone noch verrückt und diese hormonellen Schwankungen beeinflussen die Psyche stark, so dass es zu mittelschweren bis schweren depressiven Episoden führen kann. In der Menopause ist das Risiko an einer Depression zu erkranken um ein 2,5-faches höher als in anderen Zeiten unseres Lebens.

Da Östrogene beim Serotonin-Stoffwechsel eine große Rolle spielen, ist ein ausgeglichener Spiegel wichtig für unser Wohlbefinden. Während der Wechseljahre fällt unser Östrogenlevel dramatisch, dabei sorgt es eigentlich dafür, dass wir uns energiegeladen fühlen und gut gelaunt sind. Mit dem Sinken des Levels kommt es zu einem Mangel des Glückshormons Serotonin, was zu einer depressiven Verstimmung führen kann. Natürlich spielen andere Symptome wie Reizbarkeit, Schlafstörungen und Ängste auch eine Rolle in der Entstehung von Depressionen.

Achtet auf die Anzeichen

In jedem Leben gibt es mal eine kurze oder auch längere Episode von Niedergeschlagenheit. In dieser Zeit fehlt der Antrieb, man ist leicht gereizt und hat das Gefühl, nichts Recht zu machen. Zum Glück legt sich das Gefühl dann wieder und wir können uns wieder voll aufs Leben einlassen. Aber eben nicht immer. Daher achtet auf die Anzeichen und wie lange sie anhalten, denn wenn es eine Depression ist, müsst ihr euch Hilfe holen. Hier einige Anzeichen für eine Depression: Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Zukunftsängste, allgemeine Erschöpfung, unklare oder stärkere Ängste, Interessenlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, ein negatives Selbstbild, diffuse Schmerzen, Appetitlosigkeit und Libidoverlust. Wenn die Symptome länger als zwei Wochen andauern, ab zum Arzt.

Holt euch Unterstützung

Eine Depression ist immer eine starke Belastung, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für ihr Umfeld, daher ist es wichtig, professionelle Hilfe so schnell wie möglich in Anspruch zu nehmen. Sprecht mit eurer Frauenärztin oder Hausarzt darüber. Wenn sie nicht selber weiterhelfen können, werden sie euch weiterüberweisen, damit Ihr die richtige Hilfe bekommt – egal ob eine Therapie oder medikamentöse Behandlung.

Offen für eine Therapie

Eine Therapie ist ein wichtiger Bestandteil für die Behandlung von Depressionen. Es gibt viele verschiedene Formen, wie die Gesprächstherapie, kognitive Verhaltenstherapie oder Systemische Familientherapie. Erkundigt euch, was euch am besten liegt und was helfen könnte.

Hormonersatztherapie

Eine Hormonersatztherapie kann Wunder wirken. Mit der Gabe der Hormone bekommt der Körper die bioidentischen Hormone zurück, die ihm gefehlt haben. So kann es zu einer deutlichen Besserung von vielen Wechseljahrbeschwerden kommen und sich die Gemütslage auch deutlich verbessern. Sprecht es offen beim nächsten Arztbesuch an, dann werdet ihr sicherlich gut beraten.

Eure Bedürfnisse voranstellen

Aus eigener Erfahrung kann ich nur berichten, dass man häufig dann doch bei seinen eigenen Bedürfnissen spart. Alle sind versorgt, aber zum Sport schafft man es nicht mehr, kurz bei den Hausaufgaben helfen, aber die Meditation fällt aus. Aber jetzt ist es wirklich Zeit, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Wenn etwas zu viel wird, einfach absagen. Es ist kein gesellschaftlicher Makel zu sagen, dass man nicht alles schafft. Denn wir haben selbst die Verantwortung für die Erfüllung unserer Bedürfnisse. Also nur Mut!

Gesunde Ernährung

Die Ernährung und die Psyche sind eng miteinander verbunden. Daher ist es gut, darauf zu achten was wir unserem Körper zuführen. Also viel Obst und Gemüse, wenig Zucker und verarbeitete Lebensmittel. Hier findet ihr einen Artikel zu der richtigen Ernährung in den Wechseljahren.

Bewegung hilft auch hier

Raus an die frische Luft, so oft es nur geht. Egal welchen Sport ihr euch aussucht, versucht diesen zweimal pro Woche zu betreiben. Radfahren, Schwimmen, Laufen oder Joggen helfen genauso wie Yoga, Meditationen oder Entspannungstechniken. Hier findet ihr einen Artikel, der euch die Zusammenhänge genauer beschreibt.

Es sind (nur) die Wechseljahre

Ihr befindet Euch in einer Phase, die viele Veränderungen mit sich bringt, aber auch die Phase ist irgendwann abgeschlossen und vorbei. Versucht, euch daran zu erinnern. Ihr seid nicht verrückt, euer Hormonhaushalt ist einfach aus der Bahn geraten, aber er wird wieder ins Lot kommen.

Wenn eure Symptome anfangen euer Leben zu beherrschen, geht zu eurer Frauenärztin oder Hausärztin und bittet um Hilfe. Denn es gibt Hilfe!

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